Angeblich soll Antonio Buttolo Ploc (1720 – ?) im Jahr 1756 dieses Haus erbaut oder erweitert haben. Als sicher gilt, dass Valentino Buttolo Ploc (1850-1913) im Jahr 1898 – als Krönung des Bauwerks – den eleganten, leicht flachen Rundbogen mit Steinrahmung am Eingangstor zum Hof errichten ließ.
Das Haus Buttolo Ploc
Diese Angaben hielt bereits der Erbauer auf dem Schlussstein fest (1756/ABP/1898/BVP/FF). Der Bogen befindet sich innerhalb eines Mauerfeldes, das höher als die Umfriedungsmauer ist und mit Klosterziegeln überdacht wurde. Die einzelnen Quader, aus denen sich die Bogenrahmung zusammensetzt, sind an der Außenseite bearbeitet. Wirkungsvoller sind die Bearbeitungen der Kämpfer und des Schlusssteins.
Oben auf der Wand ist in einer Wandmalerei aus dem Jahr 2015 die Geschichtenerzählerin Tïna Wajtawa / Valentina Pielich (1900 – 1984) aus Stolvizza / Solbica dargestellt, die Kindern eine Geschichte erzählt. Mit ihr soll auf den permanenten Ausstellungsbereich im Museum hingewiesen werden, der sich mit der mündlichen Überlieferung im Resiatal befasst.
Das in seiner Schlichtheit besonders schöne, nicht übermäßig große Haus soll Nachforschungen zufolge mehreren Generationen der Familie Buttolo Ploc gehört haben. Die Mitglieder dieser Familie waren kromarji / Wanderhändler, die für ihre Geschäftstätigkeit seinerzeit die blühende Stadt Koper / Capodistria aufsuchten, um dort wahrscheinlich Stoffe zu verkaufen und Salz einzukaufen. Das Haus erscheint in seiner Gesamtheit wie ein typisch resianisches Haus des auslaufenden 18. Jahrhunderts. Trotz verschiedener Umbauten, insbesondere nach dem Erdbeben von 1976 und der baulichen Adaptation als Museum 2015/2016, blieb es in seinen Grundzügen erhalten. Die unterschiedlich dicken Mauern des Hauptgebäudes (zwischen 40 und 50 Zentimeter) wurden mit Stein- und Ziegelmaterialien direkt auf dem Fels errichtet. Die durch eine Stützwand getragene Hauptfassade von bescheidener Größe ist zum davor liegenden Hof ausgerichtet. Zum Hof hin, der vom Haus durch einen gepflasterten Gehweg / šaliž ziz padrado begrenzt ist, öffnen sich die Eingänge mit den Türpfosten aus Stein zur ehemaligen Küche / jïspa und dem Stall / hliw. Das Obergeschoss, wo früher einmal die Schlafzimmer waren, ist über eine zentrale Außentreppe erreichbar, die zum Dachboden mit den lokaltypischen Holzbalkonen führt. In den zweiten Stock, der als Scheune und Speicher diente, gelangte man über eine Holztreppe, die im Zuge der Restaurierungsarbeiten neu platziert wurde. Von diesem Raum aus kommt man in den oberen Dachboden, der ebenfalls aus Holz ist und der zum Trocknen landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Maiskolben und Bohnen) diente. Alle Fenster sind, so wie es üblich war, mit Metallgittern versehen.